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Was wir von Rafael Nadal bei den olympischen Spielen lernen können

Rafael Nadal ist einer der erfolgreichsten und besten Tennisspieler aller Zeiten. Aktuell ist er auf der Zielgeraden seiner außergewöhnlichen Karriere. Vielleicht sind die olympischen Spiele in Paris auch sein letztes Turnier. Oder das letzte Mal, das er in Roland Garros aufschlägt, wo er 14 Mal!!!!! die French Open gewinnen konnte.Ich verneige mich vor der Karriere dieses Sportlers. Aber noch viel mehr verneige ich mich vor seiner Einstellung zum Leben. Wir können so viel von ihm lernen, was er aktuell ganz besonders bei Olympia vorlebt.

»Life is about moments«

Nadal ist ein Kämpfer. Das ist bekannt. Wie er nach schweren Verletzungen immer wieder zurückgekommen ist, ist beeindruckend und sucht seines Gleichen. Was er aktuell bei den olympischen Spielen vorlebt und für jeden von uns sichtbar ist, ist das, was er seit Jahren immer wieder sagt: Life is about moments!
Für ihn geht es (nur noch) um einzigartige Momente, nicht um den ganz großen Sieg. Natürlich ist eine Medaille das ausgesprochene Ziel, aber es zählt der Weg dorthin. Und der kann auch atemberaubend sein, wenn es eben nicht für den ganz großen Coup reicht. Im Einzel hat er gegen Novak Djokovic ziemlich deutlich verloren. Aber wir was Publikum ihn nach 0:4 im zweiten Satz gefeiert hat, als er zum 4:4 ausgeglichen hat – das war so ein besonderer Moment. Und man hat gesehen, wie sehr er ihn genossen hat. Im Doppel mit Carlos Alcaraz das gleiche. All diese Momente teilt er mit seiner Familie und Wegbegleitern, denn alle sind mit dabei in seiner Boy. Was für ein Highlight war es für ihn, als er das olympische Feuer bei der Eröffnungsfeier tragen durfte? Ein „unbeschreiblicher Moment“ wie er selbst gesagt hat. Und darum geht es. Um Momente.

Es geht um Momente, nicht um Ergebnisse

Was können wir (mich eingeschlossen) jetzt davon lernen? Das Leben besteht aus Momenten. Aus traurigen Momenten. Aus schönen Momenten. Aus einzigartigen Momenten. Momente, die wir genießen und erleben dürfen – eagl ob wir unser primäres Ziel nun erreichen oder nicht. Kein Moment ist selbstverständlich. Und auch wenn unser Tag mal noch so scheisse läuft, ein schöner Moment war sicher auch dabei. Aber sehen wir ihn? Lassen wir ihn zu? Leben wir ihn? Das ist die Challenge! Ich bin selbst ein ergebnisorientierte Mensch. Machen wir uns nichts vor: am Ende zählt immer das Ergebnis. Aber auch wenn wir das Wunschergebnis nicht erreichen, gibt es einen Weg. Ein Weg der Spaß machen kann und idealerweise gepflastert ist mit tollen Momenten. Und machmal eben auch mit traurigen Momenten. Aber auch das ist Teil des Lebens. Wir sollten mehr einzigartige (Lebens-) Momente sammeln, statt immer nur von einem Ziel zum nächsten zu gehen. Denn am Ende ist es das, was uns in Erinnerung bleibt: Momente!

Spaß und Leidenschaft sind der Antrieb

Und wo wir schon beim Thema »Ergebnisse« sind – auch hier können wir aus dem Profisport einiges lernen. Der Antrieb für einen Spitzensportler ist nicht die Freude über das Ergebnis. Die Freude über das Ergebnis kommt hinzu, weil er das liebt, was er macht. Es geht um Leidenschaft. Ich habe das Gefühl, dass ganz besonders in der Wirtschaftswelt der Fokus so stark auf das Erreichen von Zielen liegt, dass der Weg überhaupt keine Rolle mehr spielt. Aber, und das ist oftmals ein entscheidender Denkfehler: wenn uns der Weg zu einem Ziel keinen Spaß macht, dann können wir uns auch nicht über das Erreichen dieses Ziels freuen. Das ist wirklich so. Schauen Sie mal in Ihre Vergangenheit: Sie werden sicher schon einmal das eine oder andere gemacht haben, wo Sie so gar keinen Bock drauf hatten. Als Sie es dann geschafft haben, hat es Sie dann gefreut? Wahrscheinlich nicht! Wir sind erleichtert, dass es vorbei ist und wir das, was wir nicht mögen, nicht mehr machen müssen. Aber das hat nichts mit Freude zu tun.

Zurück also zu Rafael Nadal. Er liebt das, was er macht. Diese Leidenschaft treibt ihn an, lässt ihn Verletzungen überstehen und eben auch schwierige Momente auf dem Tennisplatz. Wie sehr er den Tennissport liebt, sehen wir dieser Tage bei den olympischen Spielen. Alleine, wie sehr er sich im Doppel mit Alcaraz pusht – wir reden hier über einen Spieler, der alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt. Genau hier sehen wir, dass es nicht ums gewinnen geht, sondern um die Liebe zum Sport. Um die Liebe zum Spiel. Und um die Liebe zum Wettkampf. Leidenschaft heißt das Zauberwort! Bedeutet für uns: wir können nur erfolgreichen sein (und werden), wenn wir das lieben, was wir machen.