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ANGST.
ZU.
VERSAGEN.

Versagensangst

Was würden Sie tun, wenn sie nicht scheitern könnten? Eine spannende Frage. Viele Menschen würden mit Sicherheit ganz was anderes in ihrem Leben machen. Die Realität  sieht aber anders aus, denn die Versagensangst ist zu groß, das zu machen, was man wirklich will. Es ist die Angst vor dem Misserfolg und davor Fehler zu machen. In Wirklichkeit steckt aber noch viel mehr dahinter. Wer das verstanden hat, der hat alle Möglichkeiten seine Versagensangst zu besiegen.


Ein Mann sieht auf einer Party eine attraktive Frau und überlegt, ob er sie ansprechen soll. Letztlich entscheidet er sich dagegen, weil er Angst hat, einen Korb zu bekommen. Ein Angestellter bekommt von seinem Chef eine neue Position angeboten, hat aber Angst, dass er die Erwartungen nicht erfüllen kann. Und was machen wir dann? Wir überzeugen uns selbst, dass wir den Job so oder so nicht bekommen hätten oder die attraktive Dame bereits vergeben ist. Selbst, wenn sie nicht vergeben ist, hat sie bestimmt kein Interesse. Wir suchen nach allen nur denkbaren und möglichen Entschuldigungen, warum wir etwas nicht tun können. Wir finden Gründe, die in unseren Augen beweisen, dass unsere Pläne keine Aussicht auf Erfolg haben. Letztlich vermeiden wir es auf diese Weise, mit der Angst vor Fehlschlägen in Berührung zu kommen.

Wer sich von der Angst vor einem Fehlschlag abhalten lässt etwas zu machen, der ist bereits gescheitert, bevor er überhaupt begonnen hat. Diese ständige Angst der Menschen davor Fehler zu machen – ich höre es andauernd in meinem erweiterten Umfeld: „Ich will einfach nichts falsch machen!“ Es ist doch schon ein Fehler, keine Fehler machen zu wollen. Es gibt Menschen, die verschwenden ihr ganzes Leben beim Versuch, keine Fehler zu machen. Erlauben Sie sich doch einfach mal selbst nicht perfekt zu sein. Meiner Meinung nach liegt der schlechte Ruf des Scheiterns an unserem Maßstab der Perfektion. Einen Maßstab, den wir uns selbst auferlegen. Perfektion ist bestens geeignet, um fehlerlos unterzugehen. Wer glaubt, in allem perfekt zu sein, der hört auf sich zu entwickeln.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich finde es toll und befreiend, sich selbst zu erlauben nicht perfekt zu sein, denn dann dürfen wir Mensch sein. Dazu gehört es eben auch Fehler zu machen.

6 Anzeichen für Versagensangst

Leiden Sie unter Versagensängsten? Oftmals ist und das gar nicht so klar, weil wir die Anzeichen entweder ignorieren oder gar nicht zuordnen können. Im Folgenden finden Sie 6 Anzeichen für Versagensängste. Natürlich gibt es noch weiter Symptome. Nutzen Sie die folgenen Punkte daher nur als grobe Orientierung.


Nervosität und Anspannung

Jeder von uns kennt das Gefühl von Nervosität und Anspannung. Wer unter Versagensangst leidet, bei dem übersteigen diese Gefühle aber das gesunde Level. Oftmals sind wir dann nicht mehr in der Lage unsere Leistung abzurufen.

Brustdrücken und Atemnot

Der Kehlkopf schnürt sich zusammen, wir haben ein Gefühl der Enge und sind der Meinung schlecht Luft zu bekommen. Im Prinzip stehen wir kurz vor einer Panikattacke. Die Angst vor dem Versagen ist einfach zu groß.

Magen-Darm-Beschwerden

Tatsächliche schlägt sich Versagensangst auch auf unseren Darmtrakt nieder. Wer unter starken Ängsten leidet, der hat oftmals mit Übelkeit und Durchfall zu kämpfen. Meistens unmittelbar vor den Situationen, die uns beängstigen.

Schlafstörungen

Auch der Schlaf leidet unter Versagensängsten. Unsere Gedanken drehen sich permanent um die bevorstehende Herausforderung und die Angst zu scheitern. Da unser Kopf nicht abschalten kann, können wir auch nicht schlafen.

Herzrasen

Ein erhöhter Herzschlag ist bei Nervosität völlig normal und auch gut. Übersteigt die Angst ein bestimmtes Level, leider wir unter Herzrasen. Das ist unter anderem auch für eine zittrige Stimme und Atemnot verantwortlich.

Schweißausbrüche

Gleiches gilt für Schweißausbrüche. Je größer die Angst, je mehr schwitzen wir. Es ist eine Panikreaktion unseres Körpers. Besonders Achselnässe ist ein klassisches Zeichen von Versagensangst.

Versagensangst: Wovor haben wir eigentlich Angst?

Versuchen wir etwas und scheitern, verlieren wir nichts. Wovor haben wir also Angst? Ist es wirklich nur die Angst etwas nicht zu schaffen? Es steckt oftmals etwas mehr dahinter.


Was sagen bloß die anderen, wenn ich versage?

Das Schlimme dabei ist, dass wir in Wirklichkeit keine Angst davor haben zu scheitern oder Fehler zu machen. Wir haben Angst davor zu versagen. Und hinter der Angst zu versagen steckt eigentlich nur die Angst vor Ablehnung. Es ist die Angst davor, was andere über uns sagen oder denken, sollten wir etwas falsch machen oder nicht schaffen. Das sind fehlendes Selbstvertrauen und fehlende Selbstliebe. Sobald wir einmal scheitern, geht unser Selbstwert in den Keller, was im Grunde totaler Quatsch ist. Nur weil wir in oder mit etwas scheitern, mindert das nicht unseren Selbstwert. Wollen wir dieses Problem beheben, müssen wir unser Selbstbewusstsein stärken.

Was andere sagen ist egal

Vergessen Sie, was andere Menschen über Sie denken. Es geht Sie nichts an! Es ist deren Sache und nicht Ihre. Sind wir einmal gescheitert, drehen sich unsere Gedanken nur noch darum, was andere jetzt wohl denken. Ich will Ihnen auch gar nichts vor machen: Die meisten Menschen werden nichts Gutes über Sie denken. Wahrscheinlich werden sie Sie sogar, in deren Welt, als Versager abgestempelt – in deren Welt.
Mal angenommen jemand aus Ihrem Umfeld hält Sie für einen Versager, weil Sie mal ein Ziel nicht erreicht haben oder sprichwörtlich den Karren vor die Wand gesetzt haben: Warum hält diese Person Sie für einen Versager?
Weil diese Person ihre eigene Vorstellung davon hat, wie die Welt zu funktionieren hat. In deren Welt ist Scheitern nicht erlaubt und etwas, was auf gar keinen Fall passieren darf. Diese Person hat ein verzerrtes und falsches Weltbild. Sollten Sie also mit Ihrem Scheitern und Ihrem Umgang mit dem Scheitern nicht in deren Weltbild passen, dann ist das nicht Ihr Problem, sondern dass der anderen Person. Davon einmal ganz abgesehen: Interessiert Sie die Meinung von jemandem, der solch ein Weltbild hat?

Steigerung des Selbstwerts löst Versagensängste auf

Wir müssen uns ins Gedächtnis rufen, dass das, was andere über uns denken, nichts mit uns zu tun hat, sondern einzig damit, wie andere Menschen denken und wie für sie die Welt sein sollte. Wir leben auch nicht, um in das Weltbild anderer hineinzupassen. Wir können es so oder so nicht allen recht machen. Machen wir etwas nicht, weil wir Angst haben, was andere denken, sollte es schief gehen, ruinieren wir uns selbst. Sie müssen sich selbst fragen, was Sie wollen. Natürlich können wir stets bestrebt sein immerzu dem Bild zu entsprechen, von dem wir glauben, dass es anderen gefällt. Das führt letztlich dazu, dass wir nur noch reagieren, um den Erwartungen anderer zu entsprechen. Wir haben aber auch die Möglichkeit, unseren eigenen Weg zu gehen. Losgelöst von dem, was andere von uns erwarten. Nur so werden wir langfristig in der Lage sein, ein selbstbestimmtes und glückliches Leben zu führen.

Versagensangst: Falsche Einstellung zu Fehlern und Niederlagen

Niemand von und scheitern gerne oder steht gerne als Versager da. Und dennoch gehört der Misserfolg zum Leben dazu. Scheitern ist nicht grundsätzlich etwas Schlechtes. Ganz im Gegenteil: es ist ein starkes Werkzeug. Wir müssen es nur nutzen (wollen).


Wir Menschen können nicht ohne Fehler leben

»Erfolgreich werden« funktioniert nur, wenn Scheitern erlaubt ist und wir unsere Niederlagen knallhart analysieren, mit dem Ziel uns zu verbessern. Nur so finden Wachstum und Entwicklung statt. Zu viele Menschen, aber auch zu viele Unternehmen, nehmen sich jegliche Form von langfristigem Erfolg, weil Fehlversuche einfach ignoriert und unter den Teppich gekehrt werden. Dann wird ein Vorhaben eingestellt, weil es gescheitert ist, anstatt es einfach noch mal zu versuchen, inklusive der zahlreichen Informationen, warum Versuch Nummer eins ein Fehlversuch war. Oder aber, was noch viel schlimmer ist, es werden immer wieder die gleichen Fehler gemacht. Uns Menschen ist es nicht möglich, ohne Fehler zu leben. Und ohne Fehler gibt es auch keinerlei Weiterentwicklung.

Der Schlüssel zum Erfolg: Misserfolg

Durch den gesellschaftlichen Druck unterschätzen wir zu sehr, wie viel wir aus unseren eigenen Fehlern lernen können. Dieser Druck führt dazu, dass wir nur einen Versuch unternehmen, unsere Ziele zu erreichen. Misslingt dieser Versuch, begraben wir unsere Ziele. Sie müssen im Scheitern nichts Schlimmes sehen, Sie können auch das Positive sehen: Sie waren einfach noch nicht gut genug. Das bedeutet auch, dass Sie es nochmal versuchen können, wenn Sie besser geworden sind. »Krise als Chance« wird oft propagiert – und es es stimmt. Jeder Misserfolg ist eine große Chance. Nutzen können wir sie allerdings nur, wenn wir uns dem Misserfolg stellen. »Erfolgreich scheitern« heißt hier die Devise. Es ist der Schlüssel zum Erfolg.

Real Talk zum Thema Versagensangst

Top Speaker und Bestseller Autor Markus Czerner gibt in seinem Real Talk Tipps gegen Versagensängste. Hier finden Sie eine kleine Auswahl aktueller Videos zum Thema.


Versagensangst besiegen: Die Worst-Case-Strategie

Versagensangst ist nichts, was man einfach hinnehmen muss. Man kann an dieser Angst arbeiten. Ja, sie sogar besiegen. Manchmal hilft es schon, wenn die Erkenntnis über das, was passieren kann, da ist. Die sogenannte Worst-Case-Straegie ist daher eine Möglichkeit, mit Versagensängsten umzugehen.


Was ist das Schlimmste, was passieren kann?

Nehmen wir einmal an, Sie haben vor einer wichtigen Prüfung Angst zu versagen – ein Beispiel, in dem sicher sicher schon so gut wie jeder von uns wiedergefunden hat. Setzen Sie sich in einer ruhigen Minute hin und schreiben Sie sich auf, was das Schlimmste ist, das passieren kann. Genauer gesagt: Wenn Sie die Prüfung nicht bestehen, was wird im schlimmsten Fall auf Sie zukommen? Ignorieren Sie dabei den Best-Case und fokussieren Sie sich wirklich auf den Worst-Case. Und, das aller Wichtigste, schreiben Sie das wirklich auf.

  • Negative Rückmeldungen aus Ihrem Umfeld?
  • Sie müssen die Prüfung wiederholen?
  • Sie müssen sich einen neuen Job suchen, weil Ihr Arbeitgeber das Versagen nicht toleriert?

Die Bewertung: Ist es wirklich so schlimm?

Das sind einige Konsequenzen, die möglich wären – im schlimmsten Fall. Und? Mal ganz ehrlich: Ist das wirklich so schlimm? Es mag unangenehm sein, aber ist es wirklich schlimm? Machen wir uns nichts vor: Ihr Leben wird weitergehen. Die negativen Rückmeldungen werden Sie nicht zerstören. Eine Prüfung können Sie wiederholen und selbst wenn Sie sich einen neuen Job suchen müssen: Dann machen Sie das halt. Egal, wie Sie es drehen und wenden wollen, nichts der genannten Konsequenzen ist ein Weltuntergang. Diese Erkenntnis dürfen Sie annehmen und sich verinnerlichen.

Das Fazit: Unbegründete Versagensangst

Sie sehen: Wirklich schlimm ist nichts. Wie gesagt, es mag unbequem sein, mehr aber auch nicht. Halten wir uns das einmal vor Augen, darf man sich die Frage stellen: Wovor muss ich eigentlich Angst haben? Richtig, vor nichts. Diese Erkenntnis kann Ihnen Ihre Versagensangst nehmen. Es ist unbedingt notwendig, dass Sie sich das alles aufschreiben und mit Ihren eigenen Augen sehen. Oftmals sehen wir dann, dass unsere Versagensangst unbegründet ist und es keinerlei Argumente für diese Angst gibt.

Versagensangst besiegen: Den Fokus ändern

Versagensangst lässt sich nachhaltig besiegen und ist letztlich nur ein Symptom. Die Ursache liegt immer woanders. Wenn Sie diese Ursache finden, haben Sie alle Möglichkeiten, Ihre Versagensangst zu besiegen. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, den eigenen Fokus zu ändern.


Was bedeutet »unser Fokus« eigentlich?

Sie kommen Montagmorgens ins Büro und Ihre Kollegin oder Ihr Kollegin fragt Sie: »Und, wie war dein Wochenendtrip?« »Leider nicht so gut, es hat nur geregnet« erwidern Sie. Dann noch der Zusatz: »Das Wetter hat uns das Wochenende versaut!« Solche eine Situation haben Sie vielleicht in der einen oder anderen Konstellation schon einmal erlebt. Jetzt das Entscheidende: Nicht das Wetter hat Ihnen das Wochenende versaut. Ihr Fokus hat Ihnen das Wochenende versaut. Unser Fokus ist entscheiden dafür, wie wir die Dinge sehen und welche Bedeutung wir ihnen geben. Und das können wir ändern.

Wie aus Versagensangst die Versagensfreude werden kann

Zu versagen bedeutet immer, nicht gut genug gewesen zu sein – eine Erkenntnis, der wir uns oftmals nicht gegenüberstellen wollen. Die Gründe dafür sind klar: Es tut weh. Dabei vergessen wir aber eines: Wahrer Erfolg funktioniert nur, wenn Scheitern erlaubt ist und wir unsere Niederlagen knallhart analysieren, mit dem Ziel uns zu verbessern. Nur so finden Wachstum und Entwicklung statt. Zu viele Menschen, aber auch zu viele Unternehmen, nehmen sich jegliche Form von langfristigem Erfolg, weil Fehlversuche einfach ignoriert und unter den Teppich gekehrt werden. Dann wird ein Vorhaben eingestellt, weil es gescheitert ist, anstatt es einfach noch mal zu versuchen, inklusive der zahlreichen Informationen, warum Versuch Nummer eins ein Fehlversuch war. Oder aber, was noch viel schlimmer ist, es werden immer wieder die gleichen Fehler gemacht. Uns Menschen ist es nicht möglich, ohne Fehler zu leben. Und ohne Fehler gibt es auch keinerlei Weiterentwicklung.

Versagen: Die Chance, besser zu werden

Durch den gesellschaftlichen Druck unterschätzen wir zu sehr, wie viel wir aus unseren eigenen Fehlern lernen können. Dieser Druck führt dazu, dass wir nur einen Versuch unternehmen, unsere Ziele zu erreichen. Misslingt dieser Versuch, begraben wir unsere Ziele.
Wir sind 1000 Mal auf die Nase gefallen, bevor wir auch nur einen Schritt laufen konnten, aber wir sind 999 Mal besser auf die Nase gefallen, bis wir gut genug waren, zu laufen. Haben wir da aufgegeben? Nein, weil wir noch nicht richtig denken konnten und es uns egal war, dass wir gescheitert sind. Uns war es auch egal, was andere darüber gedacht haben. Wir haben es einfach weiter versucht, bis wir gut genug waren zu laufen. Scheitern ist nicht das Gegenteil von Erfolg. Es ist ein wichtiger Teil davon. Misserfolg gehört zum Erfolg, wie die Luft zum Atmen. Vielmehr noch, Misserfolg macht Erfolg überhaupt erst möglich.