Skip to main content

So nutzt du die Macht der Gedanken für dich

Am Anfang von alle dem, was wir machen, steht immer ein Gedanke – und dieser Gedanke hat Macht. Was auf den ersten Blick nach einer spirituellen Aussage klingt, entpuppt sich auf den zweiten Blick als reale Wahrheit. Beispiel? Laufe einmal über einen zehn Zentimeter breiten Balken in zwei Meter Höhe und lasse deinen Gedanken freien Lauf. Wie du einen falschen Schritt machst, das Gleichgewicht verlierst, vom Balken stürzst und in die Tiefe fällst. Vielleicht stellst du dir noch vor, wie du auf den harten Boden aufschlägst und dir die Knochen brichst. Wenn du diese Gedanken hast, hast du verloren. Es kommt die Angst, deine Knie fangen an zu zittern, du wirst nervös, deine Handflächen fangen an zu schwitzen und von diesem Augenblick an ist jeder Schritt, den du gehst, ein absolutes Risiko.
Schaffst du es hingegen, deine Gedanken zu kontrollieren und ins Positive zu lenken, wie du festen Schrittes und voller Zuversicht den Balken überquerst, wirst du tatsächlich ohne Probleme über den zwei Meter hohen Balken laufen können. Das wirklich amüsante an dem Beispiel ist: den Balken in zwei Meter Höhe zu überqueren ist genauso einfach, wie über den Balken am Boden liegend zu laufen. Was es so schwer macht, sind die Gedanken. Aber jetzt das Schöne: wir können unsere Gedanken für uns nutzen und sie steuern lernen.

Studien belegen die Macht der Gedanken

Für viele Menschen klingt »die Macht der eigenen Gedanken« nach etwas Spirituellem oder gar nach Spinnerei. Nichts von beidem ist zutreffend. Vielmehr ist die Macht der eigenen Gedanken Realität und ein unbestrittener Fakt. Wer die Macht der Gedanken verstehen möchte, muss zunächst verstehen, wie genau Gedanken wirken und wie sie das eigene Leben beeinflussen. Unsere subjektive Wahrnehmung setzt sich größtenteils aus unseren Erfahrungen, Gefühlen und Gedanken zusammen. Sie sind letztlich für unser situatives Verhalten verantwortlich. In den letzten Jahrzehnten haben verschiedenste Studien nachgewiesen, wie die Macht der Gedanken unseren Alltag dominieren. Zum Beispiel sollte sich im Rahmen einer Untersuchung eine Gruppe von Studierenden an Situationen erinnern, in denen sie moralisch korrekt oder moralisch inkorrekt verhalten haben. Die Studenten, die sich an die moralisch nicht korrekten Situationen erinnerten, nahmen Raum, in dem sie saßen, dunkler wahr als die Studenten, die sich an die guten Taten erinnerten. Wer den Raum dunkler wahrgenommen hat, hatte gleichzeitig auch ein schlechteres Gefühl.
Es ist wichtig zu verstehen, dass es einen Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen gibt. Damit hat sich der Neurowissenschaftler Antonio Damasio ausführlich beschäftigt. Laut ihm sind Emotionen Reaktionen unseres Körpers. Diese Emotionen entspringen unbewusst und sind wiederum eine Reaktion auf äußere Einflüsse. Wer zum Beispiel einer düsteren Gestalt in einer dunklen Gasse begegnet, wird einen erhöhten Herzschlag wahrnehmen. Die Handflächen werden feucht und es entsteht das Gefühl der Angst. Dieses Gefühl entsteht allerdings erst im Gehirn, wenn die Emotion wahrgenommen wird.

Unsere Gefühle resultieren aus unseren Gedanken

Es ist uns also nicht möglich, die Emotion an sich zu verhindern. Unsere Gefühle hingegen schon, denn für unsere Gefühle sind unsere Gedanken verantwortlich. Das Spiel ist ganz einfach: Positive Gedanken sorgen für positive Gefühle und negative Gedanken für negative Gefühle. Wer morgens wach wird und niedergeschlagen ist, Ängste verspürt, Antriebsprobleme hat oder aber vor Motivation strotzt, der hatte vorher einen Gedanken, der genau dieses Gefühl verursacht – und nach diesem Gefühl wird gehandelt. Wer also wirklich etwas nachhaltig in seinem Leben verändern möchte, der darf sich nicht stets darauf konzentrieren das eigene Handeln zu ändern. Denn das Handeln ist nur das Symptom. Vielmehr muss die Ursache für das Handeln geändert werden, nämlich die Gedanken. Wer das macht, wird sein Leben automatisch nachhaltig verändern.
Die meisten Menschen betrachten alle negativen Ereignisse der Vergangenheit und machen daran die Zukunft fest: »Das habe ich noch nie gekonnt!« »In den wichtigen Situationen hatte ich bisher immer Pech!« Wir programmieren uns gedanklich völlig unbewusst auf Erfolg oder Misserfolg – und viele Menschen eben auf Misserfolg. Dann gibt es andere, wie zum Beispiel erfolgreiche Menschen, die können sich ihre ideale Zukunft selbst erschaffen, und zwar mit Hilfe ihrer Vorstellungskraft. Alber Einstein wusste schon: »Vorstellungskraft ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.«

Tipp #1: Denke groß

Einzig unsere Vorstellungkraft, zeigt uns die Grenzen von dem auf, was wir in unserem Leben erreichen können und was nicht. Hier kommt das oft zitierte »think big« zum Tragen. »Denke groß«. Das Problem vieler Menschen ist, dass sie einfach zu klein denken und sich etwas Großes zu erreichen überhaupt gar nicht vorstellen können. Tatsächlich können wir aber nur das erreichen, was wir uns in unseren Gedanken auch vorstellen können. Leistungsgrenzen gibt es nicht. Wir stoßen in Bezug auf unser Leistungsvermögen nie an eine Grenze, die nicht überschritten werden kann – physikalische und menschliche Grenzen einmal außen vorgelassen. Aber selbst hier haben wir in den letzten Jahrhunderten Grenzen überwunden, die als unüberwindbar galten. Es sind die mentalen Grenzen, die uns in unseren Handlungen limitieren.

Wenn du der Meinung bist, dass ein Assistentenjob ist das Höchste ist, was du in deiner Karriere erreichen kannst, dann wirst du auch nie mehr in deiner Karriere erreichen. Nicht weil du nicht im Stande wärest mehr zu leisten, sondern weil du dir mehr zu leisten nicht vorstellen kannst. Es ist ein unbewusstes Limit, das man sich selbst setzt. Wessen Vorstellungskraft zum Beispiel den Geschäftsführer, ein Vorstandsmitglied oder gar den Vorstandsvorsitzenden nicht übersteigt, der wird es auf der Handlungsebene auch erreichen können.
Was wir brauchen?
Mehr Phantasie! Den Mut, wieder zu träumen! Besonders wenn es darum geht, was wir in unserem Leben erreichen wollen. Wir müssen es wieder wagen, von großen Erfolgen zu träumen und Visionen im Kopf zu haben. Dabei ist es auch völlig egal, für wie unrealistisch oder lächerlich andere diese halten. Wir müssen es ja keinem erzählen.

Seitdem ich ein Kind bin, bin ich fasziniert von dem Ironman auf Hawaii, dem härtesten Triathlon der Welt. 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und einen Marathonlauf über 42,195 Kilometer. Das Ganze bei 40 Grad im Schatten. Nur das da, wo du bist, kein Schatten ist. Körperlich stellt es mich aktuell noch vor eine unlösbare Aufgabe. In meinen Gedanken kann ich es mir aber vorstellen. Und das ist der entscheidende Punkt: Der Ironman übersteigt nicht meine Vorstellungskraft, also übersteigt er auch nicht meine Leistungsgrenze. Ich werde ihn in den nächsten Jahren erfolgreich bestreiten, das steht außer Frage. Ich muss nur die körperlichen Voraussetzungen dafür schaffen und das ist nicht mehr als ein Prozess.
Die Herausforderung besteht also darin, unsere mentalen Grenzen zu erweitern. Damit verschieben sich automatisch auch unsere Leistungsgrenzen. Wir werden mehr erreichen und unser Leben auf ein höheres Podest stellen. Jeder von uns kann nur genau das erreichen, was er sich vorstellen kann. Es gibt kein Leistungslimit, wir limitieren uns nur selbst in unseren Gedanken. Dieses Limit gilt es herauszufinden und ganz bewusst zu brechen.

Tipp #2: Visualisiere deine bevorstehenden Erfolge

Jahre bevor erfolgreiche Menschen wirklich erfolgreich sind, sind sie es in ihren Gedanken. Sie haben ihre größten Erfolge vorher schon tausendmal in ihrem Kopf erlebt. Bevor ich auch nur einen einzigen Impulsvortrag auf einer Bühne vor Publikum gehalten habe, habe ich in meinem Kopf bereits Vorträge auf den größten Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gehalten.

Vor einigen Jahren gab es ein hochinteressantes Experiment, das ausführlich im Journal of Neurophysology beschrieben wurde. Bei diesem Experiment wurden drei Gruppen für einen Zeitraum von vier Wochen getestet. Die Teilnehmer der ersten Gruppe hatten die Aufgabe, den kleinen Finger anhand einer bestimmten Übung physisch anzuspannen.
Gruppe zwei hatte exakt die gleiche Aufgabe, mit dem kleinen Unterschied, sich die Übung nur in Gedanken vorzustellen, sprich zu visualisieren.
Gruppe drei war lediglich eine Kontrollgruppe und machte gar nichts von beidem. Nach der Versuchsdauer von vier Wochen hatten die Teilnehmer der ersten Gruppe durch physisches Training im kleinen Finger einen Kraftzuwachs von 30 Prozent. Gruppe zwei, die ausschließlich visualisierte hatte einen Kraftzuwachs von 22 Prozent zu verzeichnen. Gruppe drei als Kontrollgruppe logischerweise einen Kraftzuwachs von null Prozent.
Ein erstaunliches Ergebnis, oder?
Besonders wenn man sich vor Augen hält, dass Gruppe zwei im wahrsten Sinne des Wortes nicht einen Finger krumm gemacht hat. Dabei ist die Bedeutung des Experiments eindeutig: Was unser Gehirn visualisiert, setzt unser Körper entsprechend um. Das wiederum bedeutet, dass unser Körper nicht den Unterschied zwischen dem kennt, was wir tatsächlich physisch ausführen oder uns nur in Gedanken vorstellen.

Jetzt die gute Nachricht: Die meisten Menschen beherrschen diese Strategie nahezu perfekt. Die schlechte Nachricht: Viele Menschen setzen diese Strategie ausschließlich zu ihrem Nachteil ein.
Wie oft hast du dir schon einmal das absolute Worst-Case-Szenario vorgestellt? So richtig, bis ins kleinste Detail? Was alles schieflaufen kann? Zum Beispiel unmittelbar vor einer wichtigen Präsentation: Wie du anfängst zu stottern, nach und nach immer mehr den roten Faden verlierst und Inhalte durcheinanderwirfst. Die ersten negativen Reaktionen aus dem Publikum kommen und du wirst noch unsicherer. Stellst dir vor, wir du die Präsentation völlig vermasselst und danach im Büro deines Chefs sitzt, um dir vielleicht sogar die fristlose Kündigung für diesen desolaten Auftritt abzuholen. Auch wenn dieses Szenario unrealistisch zu sein scheint, in unseren Gedanken ist es das nicht. Dabei spürt man förmlich die negativen Emotionen, so als wäre es Realität. Und dann wundert man ich aller Ernstes, dass es auch genau so kommt und findet mit der Aussage »habe ich es ja gewusst« Bestätigung. Solche Gedanken machen keinen Sinn und verschaffen nur eines: Misserfolg.
In dem Moment, wo negative Ereignisse visualisiert werden, ist die Wahrscheinlich sehr hoch, diese durch unser Handeln auch zu erreichen. Negative Denkmuster und Worst-Case-Szenarien sind tödlich. Wer aber die erfolgreiche Erreichung seiner Ziele visualisiert, erhöht die Wahrscheinlichkeit sie zu erreichen um ein Vielfaches.

Tipp #3: Breche negative Gedanken ab und ersetze sie

Ein weiterer wichtiger Punkt im mentalen Training ist die Gedankensteuerung. Das bedeutet, zu einer bestimmten Zeit an die richtigen Dinge zu denken. Wir Menschen sind nur in der Lage, maximale Leistung abzurufen, wenn wir gedanklich zu 100 Prozent bei dem sind, was wir gerade machen. Wer in einem wichtigen Meeting ist und auf einmal an seine Probleme im privaten Bereich denkt, wird keine Bestleistung abrufen können. Negative und ablenkende Gedanken mindern die Konzentration und dementsprechend das eigene Leistungsniveau.
Erfolgreiche Menschen schaffen es, keine negativen oder ablenkenden Gedanken aufkommen zu lassen, wenn sie Höchstleistungen erbringen müssen. Wir Menschen haben so oder so nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir kontrollieren unsere Gedanken oder unsere Gedanken kontrollieren uns.
Wir können nicht entscheiden, welche Gedanken kommen. Besonders negative Gedanken kündigen sich vorher nicht an. Sie kommen einfach, ohne Wenn und Aber. Meistens dann, wenn wir sie nicht gebrauchen können. Dagegen machen können wir nichts. Wir können nicht entscheiden, welche Gedanken kommen. Aber wir können immer entscheiden, welcher dieser Gedanken wir zu Ende denken und welche nicht. Das lässt sich trainieren.
Wer einen negativen Gedanken hat, kann ihn umgehend abbrechen und durch einen positiven Gedanken ersetzen. Niemand wird gezwungen, einen negativen Gedanken bis zum bitteren Ende zu Ende zu denken. Das machen viele Menschen freiwillig. Jeder von uns wird mit negativen Gedanken konfrontiert – die Frage ist nur, ob wir diese Gedanken zulassen oder nicht.
Durch gezielte Steuerung haben solche Gedanken keine Chance. Das ist kein Hexenwerk, vielmehr kann es jeder trainieren. Es ist nicht mehr als eine Fähigkeit. Je öfter man negative Gedanken durch Positive ersetzt, desto positiver wird die Gesamtheit der eigenen Gedanken. Diese Vorgehensweise hat einen netten Nebeneffekt, denn die Anzahl negativer Gedanken wird merklich vermindert. Dass erfolgreiche Menschen grundsätzlich positiv denkende Menschen sind, resultiert nur aus diesem Prozedere. Es ist das logische Resultat.