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FÜHRUNGSKRAFT.
ALS.
COACH.

Führungskraft als Coach

Sollte eine Führungskraft als Coach auftreten und Mitarbeitenden als coachende Hand zur Verfügung stehen? Viele Experten sind der Meinung: ja! Aber ist das wirklich sinnvoll? Und in welchen Bereichen kann eine Führungskraft als Coach hilfreich sein?


Eine moderne Führungskraft sollte die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen, wie des der Name ja schon sagt. Führung bedeutet »jemanden führen« nicht »jemanden coachen«. Zudem investieren zahlreiche Unternehmen hohe Geldbeträge in Coaching für ihre Mitarbeitenden, meisten in Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern und Coaches. Doch warum ist das so? Und was ist richtig und was ist falsch?

Dieser Beitrag versucht etwas Licht ins Dunkle zu bringen und Vorteile sowie Nachteile darzustellen, wenn eine Führungskraft als Coach auftritt. Eines direkt vorweg: es gibt kein schwarz und weiß. Weder in der Theorie noch in der Praxis. Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo in der Mitte. Dennoch gibt es eindeutige Situationen, in denen eine Führungskraft als Coach fungieren sollte.

6 Tipps für ein gelungenes Coaching

Sollte die Führungskraft als Coach im Unternehmen auftreten, sollten einige Voraussetzungen erfüllt werden, damit das Führungscoaching ein gelungenes Coaching wird. Im Folgenden daher 6 Tipps für ein gelungenes Coaching.


Ein Coaching ist persönlich

Ein Coaching findet nicht mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Es gibt nur Sie und Ihren Coach. Ein Coaching ist daher immer persönlich und privat.

Interaktivität

Bei einem Coaching besteht die Rollenverteilung nicht darin, dass der Coach erzählt und Sie zuhören. Vielmehr ist es eine Kooperation, in der beide kommunikativ aktiv sind.

Jedes Coaching ist individuell

Bei einem Coaching geht es darum, dass Sie mit Ihrem Coach einen Lösungsweg für Ihr Problem erarbeiten. Dieser Weg ist individuell auf die maßgeschneidert.

Coaches sind neutral

Ein guter Coach ist neutral und versucht Sie nicht in eine Richtung zu drücken oder seine Ziele auf Sie zu übertragen. Sie und Ihre Ansichten stehen in einem Coaching im Vordergrund.

Begegnung auf Augenhöhe

Es gibt keine Hierarchie in einem Coaching. Coach und Coachee begegnen sich auf Augenhöhe. Es ist von gegenseitigem Respekt geprägt. Auch im Zuge der Personalentwicklung.

Ein Coaching ist freiwillig

Ein Coaching funktioniert nur, wenn es seitens des Coachee freiwillig ist. Nur dann ist die Bereitschaft für Veränderung da. Ist es aufgezwungen, ist kaum eine Basis für Veränderung da.

Führungskraft als Coach: die Vorteile

Es bringt einige Vorteile für ein Unternehmen, sollte die Führungskraft als Coach auftreten. Dennoch müssen die Voraussetzungen dafür gegeben sein und nicht jede Führungskraft ist auch als Coach geeignet. Im Folgenden einschlägige Vorteile, die sich aus dieser Konstellation ergeben.


Führungskräfte sind nicht ohne Grund eine Führungskraft: in der Regel bringen sie einigen an Erfahrung mit und sind in der Lage, Wissen und Fähigkeiten weiterzugeben. Sie besitzen Führungskompetenz. Alleine das betrachtet, ist eine Führungskraft schon prädestiniert, als Coach zu arbeiten. Wichtig ist jedoch, was für ein »Standing« eine Führungskraft bei ihren Mitarbeitenden hat. Ist diese glaubwürdig, authentisch, unterstützend und wertschätzend, dienen sie oftmals bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Vorbild. Und das wiederum ist eine wunderbare Voraussetzung, zumindest hier und da in die Rolle eines Coaches zu schlüpfen. Denn wer als Vorbild dient, der kann klare Handlungen und Umsetzungsstrategien vorgeben. In der Coaching-Branche fungieren Coaches so oder so mehr und mehr als Mentor. Also als jemand, der begleitet, unterstützt und mit Rat und Tat zur Seite steht. Letztlich ist es genau das, was eine gute Führungskraft auch machen sollte – natürlich immer mit Blick auf die unternehmerischen Zielsetzungen.

Das Problem bei externen Coaches ist das fehlende Vertrauen. Oftmals werden externe Coaches für ein bis zwei, maximal drei Coaching-Tage gebucht. Um nachhaltiges Vertrauen aufzubauen, ist das natürlich wenig Zeit. Eine Führungskraft, die bereits Vertrauen bei den Mitarbeitenden aufgebaut und gewonnen hat, hat ganz andere Möglichkeiten die Mitarbeitenden zu erreichen – nämlich auf einer persönlichen Ebene. Das ist ein entscheidender Vorteil für die Qualität und Nachhaltigkeit eines Coachings.

Führungskraft als Coach: die Nachteile

Wo es Vorteile gibt, gibt es auch Nachteile. Natürlich sind diese nicht zu verallgemeinern. Letztlich gilt es immer im Einzelfall abzuwägen, ob es Sinn macht, wenn die Führungskraft als Coach auftritt.


Eine Führungskraft vertritt in erster Linie die Interessen des Unternehmens. Diese Tatsache schränkt ein und beraubt ein wenig die Unabhängigkeit. Während ein externer Coach unvoreingenommen auf eine Gruppe von menschen stößt und über aktuelle Probleme und Herausforderungen nichts weiß, stößt die Führungskraft auf bekannte Gesichter – inklusive das Wissen aller aktuellen Belange. Viele Unternehmen setzen auf externe Coaches, weil diese unvoreingenommen sind und mit dem im Unternehmen herrschenden Alltag nichts zu tun haben. Hier ist eine Führungskraft als Coach definitiv benachteiligt.

Ein weiteres Problem ist das »Öffnen der Mitarbeitenden«. Ein Coaching lebt von Persönlichkeit und Vertrautheit. Bedeutet: je mehr sich die Teilnehmenden dem Coach gegenüber öffnen, je mehr kann er helfen. Verständlicherweise wollen Mitarbeitet mit ihrer Führungskraft nicht über alles reden oder zum Beispiel konkrete Missstände ansprechen – vielleicht sogar die Führungskraft betreffend. Einem externen Coach, der mit dem Unternehmen an sich überhaupt nichts zu tun hat, werden daher viel tiefgreifender Dinge anvertraut, was wiederum für ein gelungenes Coaching essentiell ist.

Und wer coacht die Führungskraft?

Das Konzept »Führungskraft als Coach« hat durchaus seinen Charme, jedoch ist es nicht für jede Führungskraft und jedes Unternehmen geeignet. Unabhängig davon, wo die Führungskraft als Coach passend ist und wo nicht: wer coacht eigentlich die Führungskraft?


Führungskräfte müssen sich genauso weiterentwickeln, wie Mitarbeitende auch. Hierfür gibt es in Unternehmen die Führungskräfteentwicklung. In der Regel werden hierfür externe Coaches beauftragt, die zum einen Expertise auf dem jeweiligen Coaching-Gebiet haben, als auch in der Zusammenarbeit mit Führungskräften. In der Regel findet solch eine Zusammenarbeit in einem Führungskräfte Seminar statt. Das Coaching für Führungskräfte ist ein wesentlicher Teil in der Weiterbildung eines Unternehmens. Den Themen sind hier keine Grenzen gesetzt. Da jeder Mensch ein Individuum ist und mit anderen Herausforderungen und Stärken/Schwächen ausgestattet ist, findet ein Führungskräfte Coaching in einem persönlichen 1 zu 1-Kontakt statt. Also nur Führungskraft und Coach. Solch ein persönliches Coaching wird in der Praxis »Executive Coaching« genannt und erfreut sich in der Wirtschaftswelt großer Beliebtheit.

Ganz besonders dann, wenn die Führungskraft als Coach im Unternehmen auftritt, ist es umso wichtiger, dass sich auch die Führungskraft selbst durch zielgerichtete Coachings stets weiterbildet und weiterentwickelt. Besonders geeignet für coachende Führungskräfte ist das Führungskräftetraining. Hier bekommen Führungskräfte zu einem bestimmten Thema Wissen, Methoden und Umsetzungsstrategien von einem Experten an die Hand, die sie selbst in ihren Coachings mit ihren Mitarbeitenden anwenden können.