Erfolgreich scheitern: Was wäre, wenn Sie nicht scheitern können?
Stellen Sie sich vor, Sie sind in einer Verfassung, in der es unmöglich wäre, zu verlieren. Alles gelingt Ihnen. Jeder Schritt, den Sie machen, ist ein Erfolg. Was würden Sie tun?
Inhaltsverzeichnis
Es ist ein schöner Gedanke, aber lassen Sie uns ehrlich sein, er ist Ideologie. Nicht scheitern zu können und nur erfolgreich zu sein – ein schönes, aber unrealistisches Gedankenspiel. Dabei träumen viele Menschen genau davon, erfolgreich zu sein, ohne auf dem Weg dorthin zu scheitern. Sie haben große Ziele und Pläne für ihr Leben, welche die meisten nie erreichen. Denn es kam etwas dazwischen. Der Misserfolg.
Schuld haben immer die anderen
Der Unterschied zwischen erfolgreichen und erfolglosen Menschen ist, dass erfolgreiche Menschen anders auf Misserfolge reagieren. Erfolglose Menschen jammern über die Umstände, das Schicksal, die ungerechte Welt, den bösen Chef, verbunden mit der quälenden Frage: „Warum zum Teufel immer ich?“ Fehler wollen sie nicht wahrhaben, ignorieren sie oder machen immer wieder die Gleichen. Was fehlt ist die Resilienz, also die Widerstandsfähigkeit. Aber die gute Nachricht lautet: jeder kann seine Resilienz stärken – mit den richtigen Werkzeugen.
Erfolgreiche Menschen scheitern erfolgreich
Erfolgreiche Menschen hingegen fragen sich: „Wozu bin ich gescheitert und was kann ich ändern?“ Sie nutzen ihre Niederlagen, um besser zu werden und sehen eine Krise als Chance. Es ist eine positive Fehlerkultur, die oftmals den Unterschied macht. Es ist die identische Ausgangssituation, aber beide werden einen völlig anderen Weg im Leben gehen. So schön die Frage „was wäre, wenn ich nicht scheitern könnte“ auch ist, die wirklich wichtigen Fragen sind: Wie reagiere ich auf das, was passiert und wie will ich auf das reagieren, was mir passiert?
Wie kann ich erfolgreich scheitern?
Viele Menschen haben große Träume und Visionen. Einige fangen erst gar nicht an sie zu verwirklichen, andere geben nach den ersten Rückschlägen auf. Und dann gibt es noch jene, die ihr Ziel trotz Widrigkeiten und Niederlagen schlussendlich erreichen. Doch was zeichnet solch resiliente Menschen aus? Was machen sie anders? Und warum ist Scheitern für sie ein Ansporn?
Mut zu scheitern
Der Künstler des Scheiterns hat keine Angst davor zu scheitern. Er weiß, dass wann immer er etwas anfängt, er auch verlieren kann. Das ist Teil des Spiels.
Erfolgreiches Mindset
Er hat ein erfolgreiches Mindset, so dass Niederlagen und Rückschläge ihn nicht aus der Bahn werfen können. Er weiß, dass er damit umgehen kann - weil er mentale Stärke besitzt.
Never give up
Der Künstler des Scheiterns gibt niemals auf. Never give up ist für ihn nicht nur ein Spruch, sondern eine Lebenseinstellung. Er versucht es so lange, bis er es schafft.
Niederlagen nutzen
Er weiß, dass jede Niederlage eine Quelle der Inspiration ist und nutzt sie, um sich persönlich weiterzuentwickeln und besser zu werden. Er weiß, dass jede Niederlage einen Sinn hat.
Raus aus der Opferrolle
Der Künstler des Scheiterns übernimmt für Verantwortung für sich, sein Leben und seine Entscheidungen. Er sieht sich niemals als Opfer der Umstände oder des Lebens.
Selbstbestimmt leben
Er führt ein selbstbestimmtes Leben in Selbstliebe und ist nicht abhängig von der Meinung anderer Menschen. Er lebt sein Leben so, wie er es für richtig hält.
Erfolgreich scheitern: Der Weg zählt
Top Redner Markus Czerner inspiriert in seinem Impulsvortrag über die Kunst des Scheiterns. Erfahren Sie, warum Niederlagen und Rückschläge unsere zwei wichtigsten Werkzeuge im Leben sind und wie auch Sie Ihre Misserfolge nutzen, um erfolgreicher zu werden.
Wir brauchen ein neues Bewusstsein für das Scheitern
Was wir brauchen, ist ein neues Bewusstsein für unser eigenes Scheitern. Schauen Sie sich die Fehlertoleranz in deutschen Unternehmen einmal an: Null! Es gibt keine Fehlertoleranz! Taucht doch mal einer auf, wird er vertuscht oder die Verantwortung dafür an andere abgegeben. Das hat zur Folge, dass immer wieder die gleichen Fehler begangen oder sie erst dann wahrgenommen werden, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Das ist schade, denn jedes Unternehmen und jeder Mensch kann sich durch Fehler auf eine nächsthöhere Stufe stellen. Gelingen kann das aber nur, wenn Fehler erlaubt sind. Vielmehr noch, es kann nur gelingen, wenn Fehler als wertvoll erachtet werden. Dazu brauchen wir Resilienz und müssen die einzelnen Resilienzfaktoren entwickeln. Das Modell der 7 Säulen der Resilienz kann hierbei helfen.
Wer scheitert ist ein Versager?
Wir sehen jemanden, der sein Ziel nicht erreicht hat und uns ist schnell klar: Der muss ein ziemlicher Versager sein. Einen Verlierer erkennen wir schon von Weitem, zumindest sind wir uns da ziemlich sicher. Dabei ist eines klar: Jemand, der gescheitert ist, wird auch in Zukunft immer wieder scheitern. Wir stempeln ihn als Verlierer ab und geben ihm keine Chance mehr. Sollte er dann trotzdem mal was schaffen, wird es mit einem läppischen „da hat er ja auch endlich mal was geschafft“ abgestempelt. Denken Sie auch manchmal so? Es klingt sicher etwas forsch und plakativ, aber meiner Erfahrung nach ist das die überwiegende Meinung der deutschen Bevölkerung.
Sicherheit, Sicherheit und Sicherheit
Die meisten Menschen wollen weder scheitern noch etwas Positives in Misserfolgen sehen. Sprich, Scheitern ist schlimm und sollte am besten gar nicht erst passieren. Somit wird versucht, die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns zu gering wie nur irgendwie möglich zu halten. Leider hält das auch die Aussichten auf Erfolg so gering wie möglich. Wenn wir schon Geldanlagen tätigen, dann am liebsten in Sparbüchern und Tagesgeldkonten. Ein Blick in die Politik genügt, um zu sehen, wie wir Fehlern gegenüber eingestellt sind. Wieder und wieder gewählt wird derjenige, der die geringste Fehlerquote verspricht. Dabei machen es uns die Amerikaner im Silicon Valley vor.
Unsere stärksten Werkzeuge: Versuch und Irrtum
Im bedeutendsten Standort der IT- und Hightech-Industrie weltweit, wird ein Weltunternehmen nach dem anderen hervorgebracht. Dort wird einfach mal gemacht. Es wird experimentiert, ohne zu wissen, was erfolgreich werden wird und was nicht. Fehler sind erlaubt. „Trial and error (Versuch und Irrtum)“ heißt hier das Motto, was vielmehr eine Erfolgsstrategie ist, als ein Motto. Nichts gegen Sicherheit, aber wir müssen uns davon lösen, alles auf Nummer sicher machen zu wollen, mit dem geringsten Risiko des Scheiterns.
Real Talk »erfolgreich scheitern«
Der Real Talk von Top Keynote Speaker und Bestseller Autor Markus Czerner! Lassen Sie sich inspirieren und geben Sie Ihren Niederlagen und Misserfolgen eine neue Bedeutung.
Warum erfolgreich scheitern ein gesellschaftliches Problem ist
Andere Länder sind, in Bezug auf das Scheitern und die Fehlertoleranz, wesentlich fortschrittlicher als wir in Deutschland. In den USA ist es normal, dass Projekte erst nach mehreren Misserfolgen zu einem Erfolg werden. Niemand muss sich hier für das Scheitern schämen. Vielmehr wird man für den Erfolg nach dem Misserfolg gefeiert. Es kann sogar jemand Präsident werden, obwohl er vorher von einem Misserfolg zum nächsten gegangen ist.
Null-Fehler-Toleranz in Deutschland
Bei uns in Deutschland ist das leider etwas anders. Wir müssen alles gleich im ersten Versuch schaffen. Ein zweiter Versuch schafft schon das „der bekommt auch nichts auf die Beine gestellt“-Image. Jeder Fehler ist der erste Schritt zum Scheitern. Und warum? Weil uns die Gesellschaft in jungen Jahren bereits lehrt, dass Misserfolg etwas Schlimmes ist. Wer zu viele Fehler macht, wird schnell von unserer Gesellschaft abgestoßen. Fallen wir als Einjähriger bei unseren ersten Laufversuchen hin, klatschen alle um uns herum und wir werden ermutigt, weiter zu machen. Wir erhalten die Botschaft, dass es völlig okay ist, zu fallen, solange wir wieder aufstehen und weitermachen. Fallen wir als Dreißigjähriger bei unseren ersten Versuchen in die Selbstständigkeit hin, steht niemand da und klatscht. Wir werden auch nicht ermutigt, weiterzumachen. Ganz im Gegenteil: Man legt uns ans Herz, es auf keinen Fall noch mal zu versuchen, stattdessen aber einen Weg einzuschlagen, bei dem wir keinesfalls noch mal hinfallen, zum Beispiel in einer Festanstellung. Erfolgreich werden hat so keine Chance.
Erfolgreich scheitern verlernen wir in unserer Kindheit
Irgendwo zwischen unserem fünften und achtzehnten Lebensjahr ändern wir unsere Einstellung Fehlern gegenüber. Wir adaptieren die Null-Fehler-Toleranz unseres Umfelds und fangen an zu glauben, dass Fehler etwas Schlimmes sind. Da die meisten Menschen so denken, fühlen wir uns in unserer Denkweise schnell bestätigt. Wären Fehler was Tolles und Nützliches, würde sie jeder gerne machen. Die breite Masse läuft gerne der Herde hinterher und macht das, was alle machen, denn das muss ja richtig sein.
Buchtipp für erfolgreiches Scheitern
Markus Czerners neues Resilienz Buch ist ein Plädoyer fürs Scheitern und gegen die Null-Fehler-Toleranz.
Gibt es Experten für erfolgreiches Scheitern?
Keynote Speaker, Resilienz Coach und Bestseller Autor Markus Czerner ist Experte für erfolgreiches scheitern. Er zeigt den Menschen auf, dass Niederlagen und Rückschläge größtenteils etwas Gutes sind und Fehler erlaubt sind – wenn wir sie nutzen, um besser zu werden. Erfolg ohne Misserfolg ist nicht möglich. Vielmehr noch: Misserfolg macht Erfolg überhaupt erst möglich.
Mit seinen Resilienz Coachings und Resilienztrainings geht Markus Czerner auch in Unternehmen und hilft im Rahmen seiner Führungskräfte Seminare, Führungskräftetrainings und Motivationstrainings ein neues Bewusstsein für das eigene Scheitern zu schaffen und arbeitet mit Führungskräften und Mitarbeitern an einer gesunden Fehlerkultur. Gleiches macht der Erfolgcoach auch an Schulen mit seinen einzigartigen Schülercoachings.